Die Corona-Pandemie hält uns weiter in Atem – dennoch befindet sich wie immer unser News-Team, wenn auch in dezimierter Anzahl, unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen im Paddock des Marina Bay Street Circuits, wo heute Abend um 19 Uhr das zweite offizielle Training stattfinden wird. Bevor es sportlich auf der Strecke wieder zur Sache geht, konnten wir allerdings bereits mit Alfa Romeo-Teamchef Fred Vasseur plaudern und dabei kam dem Franzosen ungewollt auch etwas über die mögliche Zukunft des aktuellen Alfa Romeo-Piloten BlackIce über die Lippen:
Einige Ergebnisse der letzten Rennen ließen zwar wieder etwas aufhorchen und waren in Relation zu den letzten eineinhalb Jahren sehr solide, doch im Fahrerlager wird schon seit Monaten gemunkelt:“Den Blackie freut es nicht mehr so recht“. Immer wieder kamen Gerüchte über fehlende Motivation beim Ferrari-Aushängeschild auf, auf der anderen Seite gab es wilde Wechselspekulationen rund um ein Red Bull-Cockpit. Nachdem diese (wohl begehrteste) Variante für den Österreicher nach dem spontanen Aufstieg von Markus und Xeria ins A-Team im vierten Jahr in Folge nun zumindest nächste Saison wieder nicht umsetzbar sein wird, schwinden die realistischen Möglichkeiten für den 28-Jährigen ohnehin. Zwar bestätigte der Wiener auf Nachfrage der versammelten Medien erst vor Kurzem, dass das Verhältnis zwischen Alfa Romeo und ihm sowie zum Teamchef Fred Vasseur blendend sei und sich beide Parteien bis kurz nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi bis Mitte Mai auf jeden Fall Zeit geben wollen um die nächsten Schritte zu planen, doch hinter vorgehaltener Hand murmelten die meisten schon längst, dass BlackIce eine neue Motivation, einen Tapetenwechsel braucht nach neun Jahren in der Ferrari-Familie, von denen er sechs Jahre im Werksteam verbrachte und nun das dritte Jahr bei Sauber/Alfa Romeo fährt.
Ein Informant unseres News-Teams, der namentlich nicht genannt werden will, verriert uns, dass BlackIce nächste Saison entweder in einem neuen motivierten und zukunftsorientierten Umfeld neue Energie und zu alter Stärke finden will oder nicht mehr am Start stehen werde, ein weiteres Jahr im hinteren Mittelfeld „rumzugurken“ wäre keine Option mehr. In der Tat ist es ungewöhnlich, zu dieser Zeit der Saison noch keine konkreten Pläne von BlackIce zu kennen, der in den letzten Jahren immer rund um die Grand Prix in Belgien und Italien seine Zukunft offiziell bekanntgab. Doch in diesem Jahr gibt es nur wenige lose Anhaltspunkte: nachdem Red Bull definitiv keine Variante mehr darstellt und – vertrauen wir unserem Informanten – auch ein Verbleib bei Alfa Romeo kein realistisches Szenario darstellt, blieben nicht mehr viele Türen offen: da wäre einerseits das zweite Alpine-Cockpit neben Jake, womit viele Beobachter nach wie vor rechnen, doch scheinen hier die Parteien sich nicht auf einen gemeinsamen Nenner einigen zu können. Die einen sprechen davon, dass das liebe Geld der ausschlaggebende Faktor wäre, was im Falle von BlackIce als nicht sehr realistisch angenommen werden dürfte, denn der Österreicher ist bodenständig und weiß sich seiner Position und den Privilegien seines Jobs in der derzeitigen Wirtschaftskrise einzuordnen. Als weitere mögliche Ursache wird angenommen, dass Jake im neuen Alpine-Team ordentlich umrühren möchte und (politisches) Mitspracherecht eingefordert haben dürfte. Und hier erinnern wir uns an die Saison 2013/14 zurück – damals waren die beiden Teamkollegen bei der Sucderia Ferrari und nicht immer lief alles reibungslos, das Team hatte in jener Saison beileibe kein gutes Auto und Zankereien unter Teamkollegen waren so noch ärgerlicher. Auch 2019/20 bei der gemeinsamen Saison im Alfa Romeo-Team fielen die beiden nicht unbedingt als harmonisches Team auf und haben sich laut Beobachtern gegenseitig demotiviert.
Für die Szenekenner bleiben somit nur noch zwei Varianten: entweder bemüht sich der 28-jährige um das letzte verbliebene realistische Cockpit bei Aston Martin neben Robin oder „Blackie“ tritt am Ende der Saison zurück. In ersterem Fall spielen natürlich mehrere Faktoren eine Rolle: einerseits kennen sich Robin und BlackIce aus ihrer gemeinsamen Saison bei Ferrari 2018/19, wo sie gemeinsam die Konstrukteurs-WM einfuhren, allerdings gilt mrracer als Nr. 1 Wunschkanditat von Robin als Teamkollegen. Hier stellt sich allerdings die Frage, ob sich der 21-jährige alles andere als unbescholtene Deutsche weiter mit guten Leistungen und einem wieder erstarkten Ruf und Image zurück hinauf in Liga 1 boxen wird können. Dies wird nicht die Entscheidung alleine von Robin oder mrracer sein. Für den zweiten Fall gäbe es ganz andere Gründe: einerseits darf man 2021/22 als Übergangssaison betrachten, bevor es im Jahr darauf mit neuen Autos und neuem Reglement von vorne wieder losgeht – da käme ein Jahr Pause im Sabbatical mehr als gelegen, um frische Energie zu tanken und danach voll fokussiert und top vorbereitet ein neues Kapitel aufzuschlagen. Zudem gilt BlackIce als ausgesprochener Familienmensch, dem das viele Reisen und von zu Hause weg sein mehr als schwer fällt. Auch hier hätte der Österreicher ein Jahr Zeit, um wieder viel nachzuholen und zu erleben. Glaubt man Fred Vasseur’s kleinem Ausrutscher, der ihm im Gespräch mit uns passiert ist, dürfte das bereits beschlossene Sache sein:“Wir werden nächstes Jahr mit anderen Fahrern im Grid stehen.“
Wir sind gespannt, wie sich die Sache weiterentwickelt!
Euer News-Team!