Autor Thema: Der Europaauftakt 2013/14 - Teams unter der Lupe  (Gelesen 1390 mal)

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Hallo werte Formel 1-Fans,


es ist noch keine sechs Wochen her, da reisten die Teams zum Saisonauftakt in Melbourne, mittlerweile haben wir schon vier Grand Prix hinter uns gebracht und stehen direkt vorm Auftakt der Europa-Saison. Anlass genug für uns, den ersten Part der Saison ganz genau unter die Lupe zu nehmen und jedes Team zu durchleuchten. Eines steht fest: Vieles kam anders als erwartet, viele kam wie erwartet, es gibt Gewinner und Verlierer und auch einige Überraschungen. Man darf gespannt sein, ob sich das Kräfteverhältniss ab Samstag in Barcelona verändern wird.
Nun aber zu unserem Performance-Check anhand der Konstrukteurs-WM:


1. Williams F1 Team (92 WM-Punkte, 2 Siege, 3 Poles, 4 Podestplätze):




Williams war, wie es die meisten Experten vorausgesagt haben, die bisherige Nummer 1. SaceOne, der mittlerweile auch "Mr. Konstanz" genannt wird und damit in diesen Belangen Jojo2285 ablöst, hat über den Winter hart an sich gearbeitet und setzte sofort dort an, wo er letzte Saison aufgehört hat. Dabei war zuerst alles andere als rosig: Das Force India-Team konnte sich schon letztes Jahr nur die Teilnahme mit einem Fahrzeug leisten und musste für die diesjährige Saison das Formel 1-Engagement beenden. Somit dockte SaceOne bei Williams an, was zum damaligen Zeitpunkt noch ein riskanter Schritt war. Das Team hat 2012/13 eine zermürbende Saison hinter sich gebracht und schon früh alles auf die Entwicklung des neuen Autos gesetzt. Dass man dabei das wohl schnellste und standfesteste Auto entwickelt hat, konnte man lange Zeit nur erahnen. Die bisherige Punkteausbeute spricht jedenfalls Bände.
Ebenso wartet man beim zweiten Piloten HerbOne nur darauf, bis ihm der Knoten aufgeht. Der GP2-Aufsteiger hat sein Können bereits mehrmals unter Beweis gestellt, bekam aber oft Steine in den Weg gelegt, die es ihm unmöglich machten, einmal ein richtiges Topresultat herauszufahren.


2. Sauber F1 Team (87 WM-Punkte, 1 Sieg, 1 Pole, 3 Podestplätze):


Bei Sauber hat man über den Winter bis zum Äußersten geschuftet. Eine Arbeit, die sich bezahlt gemacht hat!


Auch das Sauber-Team hat einen Riesensprung gemacht und hat nur 5 Punkte Rückstand auf Williams und hat sich somit gemeinsam mit dem englischen Team bereits vom restlichen Feld leicht abgesetzt. Beim Schweizer Traditionsrennstall war der große Sprung allerdings nicht so zu erwarten. Letztes Jahr fuhr man mit BlackIce und Kentoh größtenteils noch im vorderen bis hinteren Mittelfeld herum, was sich diese Saison drastisch geändert hat. Vor Allem Neueinsteiger German Paddy macht seinem Kontrahenten SaceOne ordentlich Feuer unterm Hintern und dürfte der größte Verfolger von SaceOne sein nach derzeitigem Stand. Auch Sauber hat mit AlronMcBong einen weiteren Toppiloten verpflichtet, der ebenso wie HerbOne leider durch viel Pech noch relativ unauffällige Resultate eingefahren hat. Lediglich in Malaysia hat er mit Platz 4 eine sehr gute Platzierung zu Buche stehen.
Das Team ist jedoch bekannt dafür, während der Saison große Updates zu bringen und das nächste ist bereits für Barcelona geplant. Wir sind gespannt, wie es in diesem engen Kampf weitergehen wird.

3. McLaren Mercedes (60 WM-Punkte, 2 schnellste Rennrunden, 2 Podestplätze):

Dass McLaren mit 60 Punkten auf P3 in der Konstrukteurs-WM steht, ist ebenso verwunderlich wie wie auch nicht. Verwunderlich deswegen, da das Team aus vertraglichen Gründen drei der bisherigen vier Rennen nur mit einem Piloten bestritten hat. Da dieser aber Vize-Champ Chris heißt und McLaren auch dieses Jahr auf ein sehr schnelles Auto zählen kann, ist es eigentlich zu erwarten gewesen. Damit stellt Chris aber einmal mehr seine fahrerische Klasse unter Beweis und behält auch die Nerven, wenn es mal nicht so rund läuft. Die bisherige Saison ist für die Silbernen weder durchwachsen noch so berauschend wie die letzte. Immerhin scheint man eine fantastische Qualiying-Pace zu haben und auch im Rennen ist man bisher entweder auf dem Podium gestanden oder war nicht allzu weit davon entfernt. Dennoch würde dem Traditionsrennstall ein größeres Update sicher nicht schaden, wenn man wieder voll in den Titelkampf eingreifen will. Zeit dafür ist noch genug!


4.Mercedes AMG (47 WM-Punkte, 1 Sieg, 2 Podestplätze):



iFavourite muss sein Dienstfahrzeug in Melbourne mit Hydraulikdefekt abstellen


Die Stuttgarter Truppe ist wohl jenes Team, welches sein Potential dieses Jahr noch am wenigsten nutzen konnte. Man hat ein schnelles Auto und zwei sehr schnelle Piloten, aber auch sehr viel Pech...umso erfreuter waren die Gesichter in den Boxen, als iFavourite letzten Samstag das Rennen in Bahrain überraschenderweise gewinnen konnte. Der Deutsche hatte zuvor einen Saisonstart zum Vergessen. In Melbourne war in Runde 14 dank eines Hydraulikdefekts Schluss, in Sepang holte ihn das Team nach einer Kollision an aussichtsloser Position liegend an die Box, um den Motor zu schonen, da man ja mit acht Motoren die Saison auskommen muss. In China hatte man im Regen ein komplett falsches Setup...aber in Bahrain hat man zurückgeschalgen und einen Sieg gefeiert, mit dem niemand gerechnet hat. Beim Teamkollegen Josi läuft es ähnlich: Immer schnell, aber manchmal eben auch Pech. In Melbourne ging dem Österreicher in der letzten Runde der Sprit aus und in Shanghai waren schon nach Runde 1 alle Träume von einer Topplatzierung nach einer Kollision futsch. Highlight der bisherigen Saison ist ganz klar das Podium in Malaysia.


5. Red Bull Racing (46 WM-Punkte, 1 Podium)


Die beiden Red Bull-Piloten verstehen sich gut



Red Bull ist neben Mercedes der größte Kandidat für den Preis der "Unzuverlässigkeit" des Autos. JDGunslingerzZ, im Fahrerlager auch "JD" oder "Gunny", genannt, könnte statt einem Podium auch schon genauso vier auf seinem Konto haben. In Melbourne und Sepang war schon früh im Rennen nach Defekten Schluss. Dennoch ließ sich das Talent nicht aus der Ruhe bringen, nahm es mit Humor und fuhr im strömenden Regen von Shanghai einen souveränen dritten Platz nach Hause. Auch in Bahrain wäre ein Podium drin gewesen, leider kam es zu einem kleinen Zwischenfall mit SaceOne, welcher aber schon nach dem Rennen ausgeräumt wurde...Racing Incident. Auch sein Stallgefährte WeedyGonzalez konnte bereits mit einem tollen vierten Platz in Melbourne auftrumpfen. Leider reichte es in Sepang nur mehr für Rang 7. In China konnte er aufgrund eines Tankdefekts gar nicht erst an den Start gehen und in Bahrain holte ihn das Team in aussichtsloser Position liegend an die Box, um das Aggregat nicht unnötig zu belasten.

6. Scuderia Ferrari (44 WM-Punkte, zwei fünfte Plätze)



Die Scuderia ist die Enttäuschung der Saison! Man wollte um Podien fahren und den ersten Sieg seit Singapur 2011 einfahren, bislang ist man davon aber Lichtjahre entfernt. Zwei fünfte und zwei sechste Plätze sind die bisherigen "Highlights" der Roten. Dafür ist die Pannenliste umso länger: Total verpatzte Qualifyings von BlackIce in Melbourne, Sepang und Shanghai sowie von Jake in Sepang und Shanghai, dazu vielfach verpatzte Strategien, Fahrfehler und Fehlentscheidungen. Dass man in Melbourne mit Jake gar nicht an den Start konnte, aufgrund eines Tankdefekts, der nach den freien Trainings entdeckt wurde, ist das Sahnehäubchen. Es steht nur eines fest: Die Scuderia muss zurück aufs Podium. Der letzte Pokal, der von einem Ferrari-Fahrer mit nach Hause genommen werden konnte, war jener vom 19. Mai 2013, als Jake in Suzuka auf Rang 3 fuhr. Eine lange Serie, der endlich ein Ende gesetzt werden muss.
Für Barcelona ist ein sehr großes Aeroupdate geplant, welches die Roten Renner zurück auf Erfolgskurs bringen soll.

7. Lotus F1 Team (4 WM-Punkte)

Dass Lotus eine schwierige Saison bevorstehen würde, das haben schon die meisten Experten im Winter vorausgesagt. Das englische Team hat mit allen Ressourcen das letztjährige Auto entwickelt, um den WM-Titel sicherzustellen. Dies gelang zwar, aber demenstsprechend hinkt man mit dem neuen Fahrzeug hinterher. Aber wer das Team kennt, weiß dass dort richtige Racer am Werk sind und mit dangerman hat man sich einen talentierten Mann an Bord geholt, der ehrgeizig ist wie kaum jemand sonst im Fahrerlager. Es wird wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis Lotus wieder zurücschlagen wird, vielleicht schon am Samstag?


Weitere News und Vorberichte werden in den nächsten Tagen geliefert!

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Mo 24. Mär 2014, 17:11